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Wer Sind Wir ?

Couleur Chanvre steht in erster Linie für die Leidenschaft für Naturtextilfasern, ihre Eleganz und ihre unersetzlichen Eigenschaften. Es steht auch für die tiefgehende Überzeugung, ihre Schönheit und ihren Nutzen bewahren zu wollen, indem aus dem Produktionskreislauf alle giftigen Produkte entfernt werden, die in der Textilindustrie allgegenwärtig sind, uns vergiften und unseren Planeten schädigen.
Und schließlich steht Couleur Chanvre auch für den Wunsch, das unersetzliche Textilfachwissen, das seit Jahrhunderten bewundert, aber in den letzten 30 Jahren auf dem Altar der Globalisierung geopfert wurde, wiederzubeleben und weiterzugeben.

Thierry Bonhomme, Präsident von Couleur Chanvre

Geboren in Lothringen, einer Industrieregion, wuchs er inmitten der großen Namen der französischen Fertigungsindustrie auf, die ein weltweites Renommé in den Sparten Holz, Textilien, Metall, Kristall und Nahrungsmittel geschaffen hatten. Seine frühe Karriere bei der Compagnie Française du Cristal-Daum zeichnete seinen Lebensweg vor, indem er die Bedeutung von Schönheit und guter Handwerkskunst zu schätzen lernte: „Ich bewahre eine bewegende Erinnerung an die Glasbläser, die in der Hitze des Ofens Gläser und Karaffen blasen, und ich empfinde eine tiefe Bewunderung für diese Kunst. Lothringen war immer schon ein Ort der erfolgreichen Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft, vor allem in Zeiten des Jugendstils und des Art Deco, aber auch nach dem Krieg.Im Lauf der Jahre verfolgte Thierry eine vielseitige Karriere, musste aber hilflos zusehen, wie Frankreich in den letzten 30 Jahren nach und nach seine Industrie verlor. Er wartete auf die Gelegenheit, dieses einzigartige Know-how wiederbeleben zu können.  Couleur Chanvre war diese Gelegenheit. Das Textilfach ist ein hoch qualifizierter Beruf, der fachlich versierte Arbeitskräfte erfordert, die aber auch viel Leidenschaft mitbringen sollten. Thierry hat daher die folgenden Leitlinien festgelegt:- Wir arbeiten wo immer möglich mit den feinsten Fasern.- Wir richten Herstellungsprozesse ein, die die Gesundheit unserer Kunden und den Respekt der Umwelt gewährleisten.- Wir sorgen für ein echtes „Made in France“.- Wir bauen eine privilegierte Beziehung zu den Kunden auf.„In meinen Neujahrswünschen für 2019 erklärte ich unseren Weg und unser unverrückbares Ziel, einen bescheidenen Beitrag dazu zu leisten, die Welt ein wenig sanfter zu machen.“
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Was wir bereits erreicht haben


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1 - Wiederbelebung von textilem Hanf


Seit 2007 arbeitet Couleur Chanvre daran, Hanf-Textilfasern wiederzubeleben. Hanf, der seit 9000 Jahren bekannt ist und seit fast 3000 Jahren für Textilien genutzt wird, verschwand in den 1930er und 1940er Jahren fast vollständig, insbesondere zugunsten der Kombination aus synthetischen Geweben und Baumwolle. Doch diese wunderbare Pflanze wächst überall, ohne Düngemittel oder Pestizide, und die gewonnenen Fasern haben außergewöhnliche Eigenschaften. Doch heute sind das Know-how, die Werkzeuge und schlichtweg die Kenntnis diese Pflanze weitgehend verschwunden. Wenn heutzutage wieder viel von Hanf gesprochen wird, dann vor allem aufgrund seiner Verwendung in den Bereichen Ernährung, Bauwesen und Pharmazie. Die Verwendung im Textilbereich ist viel schwerer zu realisieren. Wir haben Hanfenthusiasten getroffen, Landwirte und Genossenschaften davon überzeugt, die Forschung an textilem Hanf zu starten und mit Tests und Versuchspflanzen zu beginnen, um eine echte französische Textilhanfindustrie wiederzubeleben. 
Der Verein „Lin et Chanvre Bio“, dem wir angehören, wurde 2013 gegründet, um diese Entwicklung voranzubringen, und heute gibt es tatsächlich greifbare Ergebnisse. Gleichzeitig muss aber berücksichtigt werden, dass die Wiederbelebung eines solchen Sektors ein sehr langer und komplexer Prozess ist, der auf mehreren Ebenen stattfinden muss: Es geht darum, die am besten für Textilien geeigneten Hanfsorten zu identifizieren und die landwirtschaftlichen Techniken für Anbau, Ernte, Rotte und Zerfasern zu optimieren. Die Stufen der industriellen Verarbeitung müssen sich an die Eigenschaften der Faser anpassen, sei es beim Spinnen, Weben, Konfektionieren oder Veredeln.  
Heute ist China weit voraus und produziert eine große Anzahl hochwertiger Rohfasern. 
Aber wir halten es für unerlässlich, dass Frankreich und Europa diese Produktion weiterentwickeln, um unsere Unabhängigkeit zu gewährleisten und uns entschlossen an der Entwicklung einer lokalen und nachhaltigen Wirtschaft zu beteiligen. Daran arbeiten wir jeden Tag.






2 - Erhaltung einer Flachsverarbeitungskette

Auch beim Flachs (Leinen), einer wunderbaren Naturfaser und ökologisch wertvollen Pflanze haben wir eine ähnliche Herangehensweise. Wussten Sie, dass Frankreich der weltweit führende Produzent von Flachsfasern ist, aber dass 95 % dieser Fasern roh nach China gehen, um dort zu Haushaltswäsche oder Kleidung verarbeitet zu werden, die dann weltweit mit der Bezeichnung „Französischer Flachs“ vermarktet wird? Die textilverarbeitende Industrie für Flachs ist fast aus unserer Landschaft verschwunden, es gibt keine Spinnerei mehr, Weber und Bekleidungshersteller haben nacheinander geschlossen. In diesem Zusammenhang sind wir gewissermaßen ein kleines gallisches Dorf, das den Widerstand aufrechterhält, weil wir in Frankreich alles weben, herstellen, färben und veredeln.
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3- Entwicklung eines Verfahrens, das alle toxischen, reizenden und allergenen Produkte, sowie hormonstörende Substanzen  ausschließt

Vor langer Zeit schon haben wir eine Absurdität zur Sprache gebracht, die bis heute anhält. Der Verbraucher ist zu Recht ein Verfechter sauberer, „organischer“ oder „biologischer“Fasern, eine Bezeichnung, die im Textilsektor nicht ganz der Wahrheit entspricht. Die Textilindustrie ist nämlich einer der Sektoren, die die giftigsten, gesundheitsgefährdenden und umweltschädlichen Produkte verwenden, sei es als chemische Komponenten von Geweben, Farbstoffe oder Appretierungen. Die sogenannten „organischen“ Fasern werden bei der Verarbeitung, Färbung oder Veredelung mit giftigen Produkten „angereichert“. Es ist ein bisschen so, als ob eine schöne Bio-Tomate mit einer Sauce auf Erdölbasis gewürzt wurde...
Diese Widersinnigkeit hat uns dazu geführt, ein Färbe- und Veredelungsverfahren zu entwickeln, das alle diese gefährlichen Produkte ausschließt. Wir haben viel investiert und es hat mehrere Jahre gedauert, bis wir bei dieser Herausforderung erfolgreich waren, aber wir haben es geschafft. Unser Prozess ist einzigartig und wir sind stolz darauf, absolut gesunde Gewebe herzustellen.

Unsere aktuelle Arbeit

1 - Anpassung unseres Verfahrens an den Druckprozess
Dieses einzigartige Färbe- und Veredelungsverfahren wird heute nur bei Volltonfarben angewendet.  Bedruckte Stoffe sind jedoch in einer Textil- und Dekorationskollektion wichtig, und das ist die neue Herausforderung, der wir uns gestellt haben. Wir haben bereits einige Schritte abgeschlossen und es ist wahrscheinlich, dass wir Ihnen in Kürze auch Druckerzeugnisse anbieten können, die auch ohne giftige Produkte hergestellt werden.







2 - Weiterführung unserer Forschung am Textilhanf
Hanf ist ein Material, das noch nicht wirklich „gezähmt“ wurde. Sein unregelmäßiger und etwas „rustikaler“ Charakter macht ihn zwar einzigartig, der Preis für sein Garn ist im Vergleich zu Leinen oder Bio-Baumwolle aber extrem hoch. Wir arbeiten weiter daran und tragen zu verschiedenen Forschungsprojekten – insbesondere auf europäischer Ebene – bei, um die Hanffaserproduktion zu rationalisieren, die Faserqualität und -regelmäßigkeit zu optimieren und die Textiltechniken an diese rebellische Faser anzupassen. Ziel ist es, die Hanffaserproduktion zu steigern und Hanfgarn und -gewebe günstiger zu machen.
 
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3 - Verbesserung der Verbraucherinformation
Täglich erleben wir die Unzulänglichkeit der Vorschriften und die mangelnde Information der Verbraucher im Textilsektor. Sogenannte Bio-Stoffe, unechtes Made in France, Labels, die Verbraucher täuschen und rein kommerzielle Instrumente darstellen, sind jene Elemente, die am verbreiteten „Greenwashing“ beteiligt sind. Unternehmen wie das unsere haben es schwer, weil es für sie sehr schwierig ist, ihre Unterschiede und ihre Ethik klar darzustellen. Das Misstrauen der Verbraucher wächst zu Recht angesichts von Falschinformationen, die zu Marketingprinzipien geworden sind.
In diesem Zusammenhang halten wir es daher für wichtig, zur Verbesserung dieser Informationen beizutragen. Deshalb bereiten wir einen kurzen Textilführer vor, der die verschiedenen Materialien, ihre Vor- und Nachteile, die verschiedenen Behandlungen und die oft undurchsichtigen Informationen auf Etiketten oder Websites präsentiert. 


Dies ist unsere Roadmap für die kommenden Monate. Wir sind ein kleines Unternehmen, aber wir sind entschlossen, auf unserer eigenen Ebene zu einer besseren Welt beizutragen. Wir erinnern uns oft an den Satz des Weisen: „Wer den Berg bewegt, ist derjenige, der damit beginnt, die kleinen Steine zu entfernen“.